GLOSSAR
Auf dieser Seite beschäftigen wir uns mit zentralen Begrifflichkeiten aus dem iResilience-Kontext
Klimaresilienz bezeichnet die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit eines Systems, bspw. einer Stadt oder eines Quartiers, gegenüber klimatischen Veränderungen. Diese Veränderungen können Naturgefahren, Wetterereignisse und/oder klimatische Entwicklungen, wie Hitze, Starkregen, Überflutung, Hochwasser und Trockenheit, aber auch langsame Erwärmung sowie zeitliche Verschiebungen und häufigere Wechsel der klimatischen Bedingungen sein. Widerstandsfähigkeit bezieht sich dabei auf die Robustheit des Systems. Das heißt, dass z. B. die klimatischen Veränderungen kaum Schäden in der Stadt verursachen und die Bewohner*innen die Ereignisse gut überstehen. Die Anpassungsfähigkeit eines Quartiers wird von vorhandenen Ressourcen und der Lernfähigkeit bestimmt. So ermöglichen das Bewusstsein, die Fähigkeiten und die Möglichkeiten der Bewohner*innen sowie der Stadtverwaltung und -politik sich anzupassen und entsprechend zu handeln.
Klimaresilienz bezieht sich folglich auf Klimaänderungen und deren Folgen für Menschen, Natur, die gebaute Umwelt und die Gesellschaft. Im Projekt wurde angestrebt, Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit zu entwickeln und die Anpassungsfähigkeit der lokalen Akteur*innen zu stärken.
Eine soziale Innovation ist eine von bestimmten Akteuren ausgehende neue soziale Praktik und Herangehensweise mit dem Ziel, Probleme oder Bedürfnisse besser zu lösen als dies auf der Grundlage bisheriger Routinen möglich ist. Neue Formen sozialer Praktiken können bspw. folgende sein: neue Organisationsformen für die Zusammenarbeit, alternative Lebensweisen, Mobilitätskonzepte, wie Bike Sharing oder Verhaltensanpassungen an Hitzetagen.
Soziale Innovationen sind entscheidend, um gegenwärtige und zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen, wie den Klimawandel, zu bewältigen. Viele sozial innovative Ideen entstehen in Nachbarschaften (bspw. Urban Gardening), da die Herausforderungen dort spürbar sind und gebündelt auftreten. Im Projekt werden neue Vorgehensweisen, neue Formen der Zusammenarbeit und Vernetzung verschiedener Akteure (u. a. Bürger*innen; Stadtverwaltung; Wissenschaft; Politik; Wirtschaft) als soziale Innovation erprobt.
Eine Folge der klimatischen Veränderung ist die steigende Zahl an heißen Tagen, also Tagen, an denen eine Tageshöchsttemperatur von 30 Grad Celsius erreicht oder überstiegen wird. Außerdem verlängern und intensivieren sich auch die Hitzeperioden. Die Wärmebelastung steigt besonders in Städten, da diese oft stark verdichtet und versiegelt sind und einen geringen Grünflächenanteil aufweisen. Eine Hitzebelastung kann die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen und z. B. zu Problemen des Herz-Kreislaufsystems führen. Daher galt es, Maßnahmen zur Hitzevorsorge und zum Gesundheitsschutz kooperativ zu entwickeln. Ansatz war es vor allem Verhaltensänderungen im Umgang mit Hitze zu etablieren und die Bevölkerung durch vermehrte Informationen zu sensibilisieren.
Urbanes Grün ist ein weit gefasster Begriff. Gemeint sind sehr unterschiedliche Orte und Formen des Grüns in der Stadt, wie z.B. Parks, Plätze, Friedhöfe, Bäume, Brachflächen, Wälder, Straßen, Alleen, Gärten, Innenhöfe, begrünte Parkplätze, grüne Dächer und Fassaden. Diese können heute und in Zukunft, lokal oder als Gesamtsystem einen Beitrag leisten, um dem Klimawandel und dessen Auswirkungen auf Räume in der Stadt zu begegnen. Städtisches Grün kann während sommerlichen Hitzeperioden als kühler Rückzugsort dienen. Auch bei Starkregenereignissen kann Grün große Mengen Wasser zurückhalten, verdunsten und versickern. In den Dortmunder Quartieren in Dortmund standen die Fragen nach neuen Orten für Grün (mehr Grün), den neuen Formen und Funktionen von Grün (besseres Grün) sowie vielseitigere Formen der Beteiligung, Zusammenarbeit und Selbstorganisation (neue Allianzen für Grün) im Mittelpunkt.
Die Überflutungsvorsorge beschreibt die Vorsorge vor starkregenbedingten Überflutungen öffentlicher und privater Räume. In den letzten Jahren hat die Häufigkeit von Starkregenereignissen zugenommen und häufig enorme Schäden verursacht. Dieser Trend wird sich in Anbetracht des Klimawandels zukünftig fortsetzen – auch in Dortmund. Besonders empfindlich sind dichte Siedlungsgebiete. Im Rahmen einer kooperativen Überflutungsvorsorge können Betroffene und ggf. auch Zuständige, wie die Stadt bzw. die Stadtentwässerungsbetriebe, gemeinsam Risikopunkte im Quartier ausloten, konkrete Vorsorgemaßnahmen planen und Lösungen untereinander abstimmen. Bisherige Verhaltensweisen wurden während des Projekts dabei bewusst in Frage gestellt und geändert sowie die rechtlichen Grenzen und Pflichten unterschiedlicher Akteur*innen unter die Lupe genommen.
Unter Reallaboren versteht man eine wissenschaftliche Methode, in der neue Kooperationsformen verschiedener Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis erprobt werden. In Reallaboren sollen alle Beteiligten voneinander Lernen und im Austausch miteinander neues Wissen erzeugen. Mit diesem Wissen soll sozialer Wandel (Transformation) angestoßen werden, der als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung angesehen werden kann.
In den iResilience-Reallaboren wurden bereits die zu behandelnden Fragestellungen gemeinsam entwickelt, um anschließend gemeinsame Lösungen und deren Umsetzung vor Ort zu verfolgen.