Die ethnische Ökonomie bezeichnet wirtschaftliche Aktivitäten, die von Menschen betrieben werden, die eine andere Herkunft haben als die Menschen der Aufnahmegesellschaft.
Diese Form der Ökonomie umfasst Unternehmen, die von Migrant*innen oder ethnischen Gruppen gegründet und geführt werden und in vielen Fällen auf kulturellen oder sozialen Netzwerken basieren. Typische Beispiele sind Restaurants, Lebensmittelgeschäfte oder Dienstleistungen, die spezifische Bedürfnisse ihrer ethnischen Gemeinschaft bedienen, aber auch den breiteren Markt erreichen können.
wichtige Merkmale der ethnischen Ökonomie
Unternehmer*innen in der ethnischen
Ökonomie greifen oft auf familiäre,
soziale oder gemeinschaftliche
Netzwerke zurück, um Kapital,
Arbeitskräfte oder Kundschaft zu
mobilisieren.
Diese Unternehmen bedienen oft Nischenmärkte, die besondere Bedürfnisse ihrer ethnischen Gemeinschaft abdecken (z. B. traditionelle Lebensmittel, Mode oder Dienstleistungen).
Für viele Migrant*innen bietet die ethnische Ökonomie eine Möglichkeit, sich beruflich zu etablieren, insbesondere wenn der Zugang zum regulären Arbeitsmarkt durch Sprachbarrieren, Qualifikationsanerkennung oder anderen Gegebenheiten erschwert wird.
Ethnische Ökonomien sind ein wichtiger Teil der lokalen Wirtschaft und somit auch unserer Gesellschaft, besonders in Städten mit vielfältigen Einwanderungsgemeinschaften. Sie tragen zur Integration bei und stärken die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Migrant*innen.
Zusammengefasst kann man die Auswirkungen ethnischer Ökonomien wie folgt beschreiben:
• Nahversorgungsfunktion auf Stadtteilebene
• Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen und Stärkung des Stadtteils
• Stärkere Identifizierung der Bewohner*innen mit dem Stadtteil
• Kontaktpunkt zur Umwelt
• Lassen sich an ökonomisch unrentablen Standorten nieder
• Wirken dem Versorgungsdefizit entgegen