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Halbzeit ohne Pause: Fünf Jahre “nordwärts“

Im Mai 2015 schlug die Geburtsstunde für das Beteiligungsprojekt “nordwärts“ der Stadt Dortmund. Es bringt seitdem den Strukturwandel in den nördlichen Dortmunder Stadtbezirken voran. Zur Halbzeit der insgesamt 10-jährigen Projektlaufzeit stellt “nordwärts“ eine erste Bilanz auf.

Was 2015 für die nördlichen Stadtbezirke rund um eine neue Idee bürgerschaftlicher Beteiligung angestoßen wurde, wird bis heute von der kleinen und schlagkräftigen Projektorganisation “nordwärts“ getragen. Für „Kompass und Bodenhaftung“ sorgt ein Kuratorium; es besteht aus ca. 120 ehrenamtlichen Mitgliedern der Dortmunder Zivilgesellschaft. Wohlgemerkt: “nordwärts“ ist ein Koordinierungsprojekt, viel Arbeit besteht aus Ermutigung, gemeinsamer Planung, Unterstützung im Schulterschluss, Moderation, Lotsenfunktion und Kommunikation. Sind die Wege geebnet, können Innovationen und Investitionen von den Projektpartner*innen selbst gestemmt werden.

Aus über 2.500 Projektideen wurden in fünf Jahren rund 250 innovative und nachhaltige “nordwärts“-Projekte. In Beteiligungsverfahren mit über 28.000 Menschen aus der Zivilgesellschaft, aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik sind sie ersonnen und konkretisiert worden. Alle Projekte helfen, die Lebensqualität im Norden zu steigern, Arbeitsplätze und Wohnraumangebote zu schaffen und die dortigen Potenziale für Umwelt und Freizeit zu erschließen. Dazu beigetragen haben 14 neue Erlebnisrouten durch das nördliche Dortmund.

6.500 neue Arbeitsplätze sind so entstanden. Das Ergebnis neuer Investitionsbereitschaft auf der Stadtkarte Dortmunds lässt sich auch in Geld messen. Private und öffentliche Hände haben in den letzten Jahren ca. 750 Mio. € bewegt und verbaut. Hinzu kommt die Wohnungswirtschaft, deren Neu- und Umbauanstrengungen in ca. 10.000 Dortmunder Wohnungen nochmal 297 Mio. € Invest erforderten. Für verschiedene Projekte warb “nordwärts“ über 10 Mio. € Fördergelder ein. Das sind zusammen eine Milliarde € in fünf Jahren, die der gesamten Stadt zugutekommen; ablesbar an 13 „Zukunftsstandorten“.

Mit SMART RHINO entsteht auf dem ehemaligen Gelände der Hoesch Spundwand und Profil GmbH (HSP) auf 52 Hektar Fläche ein Zukunftsquartier, welches das Unionviertel mit Dorstfeld verbindet und gleichermaßen Angebote für zeitgemäßes Leben und Lernen, Wohnen und Arbeiten sowie Freizeit und Gesundheit schafft.

Das künftig städtebaulich prägende Gebäude „Leuchtturm“ entsteht im Hafenquartier Speicherstraße. Hinzu kommen der Lensing Media Port, das Beratungszentrum „Heimathafen Nordstadt“, das Hafenforum, die Akademie für Theater und Digitalität sowie der „Projektspeicher“. In der nördlichen Speicherstraße wird ein urbanes Quartier gebaut, „Ships and Chips“ ist hier das Motto dort. Alles reiht sich an eine Flaniermeile entlang der Kais des Stadt- und Schmiedinghafens.

Das Gelände der Westfalenhütte am Borsigplatz mausert sich als Logistikstandort zu einem echten Job-Motor. Genannt seien auch die Entwicklung des nördlichen Bereichs vor dem Hauptbahnhof, neue Wohnbebauung im Borsigplatzviertel, der Zukunftsgarten „Emscher nordwärts“ und das Gewerbegebiet „Energiecampus“ in Huckarde, das Bürgerhaus Dorstfeld, das Forsthaus Rahm, die Renaturierung des Kirchderner Grabens und der Emscher-Auen in Mengede, die EnergiePlusSiedlung Brechtener Heide und der Gewerbepark Knepper in Brüninghausen/Mengede.

Ein Projekt kann der Stadtplan nicht zeigen – es ist langfristig wohl das wirkungsmächtigste: „Smart City“ wird die Möglichkeiten digitaler Transformation in einem Reallabor nutzen und weiterentwickeln. Ziel ist die digitale Vernetzung von Menschen und Systemen in Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu einer Modellstadt „Smart City“. Es wird die Lebens- und Umweltqualität verbessern und den Wirtschaftsstandort Dortmund stärken.