Trotz Corona: Das Projekt „Abi/ Abla“ vermittelt auch 2020 viele junge Menschen in die Arbeitswelt
Trotz der lähmenden Einschränkungen in der Pandemiesituation ist es dem Projekt „Ausbildungsvermittlung nach dem Abi/Abla Prinzip“ 2020 gelungen, erfolgreich zu arbeiten. Für 69 jungen Menschen konnte der Weg des Übergangs von der Schule in die Arbeitswelt geebnet werden.
Nüchterne Zahlen, die auch für berufliche Chancen und vielleicht künftig auch für berufliche Karrieren trotz schwieriger Rahmenbedingungen stehen: 2020 konnte das Projekt „Ausbildungsvermittlung nach dem Abi/Abla Prinzip“ 196 Teilnehmer*innen gewinnen. 45 Ausbildungsverträge, 18 sozialversicherungspflichtige Arbeitsverträge und sechs Weiterqualifizierungen sind daraus entstanden. Das bundesweit einmalige Beratungsangebot sichert auch eine Nachbetreuung im Betrieb.
Der Beratungsansatz auf Augen- und Nasenhöhe, wie ein Familienmitglied unter Einbeziehung alle relevanten Akteure wie Eltern, Schule oder Bundesagentur für Arbeit ist schon etwas Besonderes. Aber geht das in Corona-Zeiten mit der Nasenhöhe überhaupt? Projektleiterin Aysun Tekin vom Verein Unternehmen.Bilden.Vielfalt e.V. stimmt nachdenklich zu: „Ja, es ist schwieriger und in unseren Beratungssituationen müssen wir den Sicherheitsabstand einhalten – räumlich aber nicht empathisch und inhaltlich. Die Zukunftssorgen, wie es nach der Schulzeit weitergeht, werden in der Situation des Lockdowns für viele jungen Menschen noch größer. Jeder neue Ausbildungsvertrag nimmt da eine Last von der Seele.“
Langfristige Perspektive
Das Koordinierungsprojekt “nordwärts“ finanziert und steuert operativ den Beratungsansatz aus seinem “nordwärts vor ort“-Büro in der Mallinckrodtstraße 2, 44145 Dortmund, heraus. Der dortige Projektverantwortliche Frank Artmeier unterstreicht: „Gewerbe und Handwerk brauchen weiterhin Auszubildende und Mitarbeiter*innen – das ist eine langfristige Perspektive über die Coronazeit hinaus. Gut, das die Betriebe nicht den Kopf in den Sand stecken.“
Da die Teilnehmer*innen häufig einen Migrationshintergrund haben, wurde in den Projektnamen „Abi/Abla“, das heißt große*r vertrauenswürdige*r Schwester und Bruder, eingefügt. Große Brüder und Schwestern besitzen in vielen migrantischen Familien traditionell hohe Autorität und Glaubwürdigkeit.
Interesse? Auch 2021 stehen das Team um Aysun Tekin sowie die Mitarbeitenden bei “nordwärts vor ort“ mit Rat und Tat zur Seite. Bei allen Fragen zur Bewerbung oder Ausbildung helfen sie gerne.