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Diesterweg-Stipendium: Wirkungen & Ergebnisse

Zum Ende des Schuljahres 2020 hat die dritte Generation das Stipendienprogramm durchlaufen und ist in das Alumni-Netzwerk gewechselt. Zeitgleich ist die vierte Generation mit 70 neuen Mitgliedern an den Start gegangen, von denen ein hoher Anteil erst in den letzten Jahren zugewandert ist. Insgesamt umfasst die „Diesterweg-Familie“ jetzt 294 große und kleine Menschen aus 24 Herkunftsländern und mit 23 Familiensprachen.

Die positive und präventive Wirkung des Familienbildungsstipendiums wird durch Evaluationsstudien der Stiftung Polytechnische Gesellschaft von 2010 und 2012 belegt. Zu den zentralen Ergebnissen zählen ein überdurchschnittliche Leistungsfortschritte in der Sprach- und Rechtschreibentwicklung bei den Stipendiatenkindern, ein gutes schulrelevantes Selbstkonzept mit einer ausgeprägten Lern- und Leistungsmotivation; die Realisierung der Übergangswünsche, von denen sich der überwiegende Teil auf Schulen mit Abituroption bezog sowie eine gewachsene Zuversicht bzw. ein größeres Vertrauen hinsichtlich einer guten Zukunft ihrer Kinder bei den Eltern. Sie fühlen sich als Bildungspartner*innen gestärkt.

Der Standort Dortmund hat sich 2016 an einer weiteren Evaluationsstudie beteiligt. Die Ergebnisse beweisen hinlänglich, dass es auch hier gelingt, die Bildungschancen von Kindern – auch solcher mit sprachlichem Förderbedarf – zu verbessern und sie auf dem Weg zu einer höheren Schulbildung zu unterstützen. So besuchen 26 Stipendiatenkinder ein Gymnasium, 10 Kinder sind auf einer Realschule und 11 Kinder gehen auf eine Gesamtschule.  

Im Rückblick auf die ersten drei Generationen lassen sich weitere positive Wirkungen identifizieren. So kann man beobachten, dass die Familien im Projektverlauf zunehmend an Selbstvertrauen gewinnen. Die Auszeichnung als Stipendiatenfamilie, die Wertschätzung, die sie im Projekt erfahren und die konkreten Förder- und Unterstützungsangebote stärken und ermutigen. Das lässt sich auf vielerlei Weise ablesen, z.B. durch berufliche Veränderungen oder Teilnahme an Weiterbildungen.

Diesterweg-Stipendienprogramm und Alumni „leben“ von einem großen Netzwerk institutioneller Partner*innen, der konstruktiven Zusammenarbeit mit den Schulen – vor allem aber von gemeinsamen Aktivitäten und neuen (Lern-)Erfahrungen mit den Familien. Die auf diesem Wege gewonnenen Kompetenzen kommen nicht nur den Stipendiatenkindern, sondern allen Familienangehörigen zugute. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Kommunikation zwischen den Familien unterschiedlicher Nationalitäten, weil hier einerseits Barrieren überwunden werden und andererseits eine familiäre Isolation gemindert bzw. aufgebrochen werden kann. Das ist insbesondere für die neu zugewanderten Familien wichtig, indem es ihnen hilft Kontakte aufzubauen. Hier leistet das Bildungsstipendium einen nicht unerheblichen Beitrag zur Schul- und Stadt(teil-)Entwicklung

Foto: TriAss

Foto: Diesterweg-Team