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Zentrum für Ethnische Ökonomie bietet kultursensibles Beratungsangebot an

Foto: © bongkarn – stock.adobe.com

Durchschnittlich jedes dritte Kleinstunternehmen in der nördlichen Hälfte Dortmunds wird von Menschen mit Zuwanderungshintergrund geführt. Sie alle sind Bestandteil des vielfältigen Dortmunder Wirtschaftslebens und wichtiger Teil der Stadtgesellschaft.

Um die Menschen mit Migrationshintergrund stärker in die Dortmunder Gesellschaft einzubeziehen, wurde das “nordwärts“-Teilprojekt „Zentrum für Ethnische Ökonomie (kurz: ZEÖ)“ gegründet: Mit einem kultursensiblen Beratungsangebot unterstützt es Klein- und Kleinstunternehmen, Gründer*innen- und Unternehmer*innen sowie Schulabgänger*innen und Berufseinsteiger*innen mit Migrationshintergrund darin, Zugang zum Wirtschafts- und Erwerbsleben in der Stadt zu finden.  

Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und Verwaltung

Das Zentrum für Ethnische Ökonomie ist Schnittstelle, Vermittler und Lotse zwischen Zivilgesellschaft und Verwaltung. Dabei zeichnen sich die Mitarbeiter*innen durch besondere Sprach- und Beratungskompetenz sowie Erfahrungen in ethnischen Belangen aus: Verständigungsprobleme werden gelöst, Informationen zielgruppenorientiert bereitgestellt und Anforderungen kultursensibel vermittelt.

Oft sind es unter anderem fehlende Kenntnisse zum Umgang mit rechtlichen Anforderungen oder systemischen Rahmenbedingungen, die die Gründung eines Unternehmens erschweren. Hier unterstützt das ZEÖ angehende Unternehmer*innen neben der Beratung vor Ort z. B. auch durch die Begleitung bei Behördengängen, um Sprachbarrieren zu verringern.

Auch für Schulabgänger*innen und Berufseinsteiger*innen ist das Unterstützungsangebot vielfältig: Orientierungsgespräche zur Berufswahl, Hilfe bei der Suche eines Ausbildungs- oder Praktikumsplatzes, Unterstützung bei Bewerbungen oder die Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche.

Beratungsangebot findet großen Zulauf

Bisher wurden 410 Unternehmer*innen mit Zuwanderungshintergrund beraten und begleitet: Businesspläne wurden miterarbeitet, geschärft oder angepasst, die Beantragung erforderlicher Genehmigungen unterstützt, die Notwendigkeit rechtlicher Erfordernisse erklärt und die „richtigen“ Ansprechpartner*innen vermittelt.

Alleine im Jahr 2021 konnten 20 Gewerbeanmeldungen durch Konkretisierung und Schärfung des Geschäftsmodelles bzw. durch Unterstützung bei der formalen Antragsstellung im ZEÖ erfolgreich durchgeführt werden. Hiervon konnten zwei Einzelhandelsunternehmen mit Hilfe des Beratungsangebotes bereits zu Kapitalgesellschaften expandieren.

Daneben ist es gelungen, durch die Begleitung auch Gründungsinteressierte, die bisher auf Transferleistungen angewiesen waren, in die Selbstständig- und Unabhängigkeit zu begleiten.

Qualifizierungs- und Lernangebote als zusätzliche Unterstützung

Ergänzt wird das Beratungsangebot durch auf die Zielgruppe angepasste Qualifizierungs- und Lernangebote rund um Themen wie Unternehmensführung, Gründung oder Ausbildung. Gleichzeitig sollen Sprachkurse für Migrant*innen, die sich schwerpunktmäßig mit betriebswirtschaftlichen Fragestellungen beschäftigen, Sprachbarrieren reduzieren, das Verstehen rechtlicher Rahmenbedingungen leichter machen und darüber die Unternehmensführung erleichtern.

Vielfalt der migrantischen Betriebe in Dortmund wird sichtbar

Gründungsaktivitäten sollen gesteigert, qualifiziert und die Bestandsunternehmungen gestärkt werden. Durch gute Beratung und Begleitung können die Selbstständigkeiten stabilisiert und darüber Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen werden.

Langfristiges Ziel des “nordwärts“-Teilprojektes ist es, möglichst viele interessierte Dortmunder Unternehmer*innen mit Zuwanderungsgeschichte anzusprechen, zu beteiligen, miteinander zu vernetzen, bedarfsorientiert zu beraten und darüber die Institution als akzeptierte und nachgefragte Anlaufstelle für die Zielgruppe zu etablieren.

Internetseite jetzt online

Aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation konnten bisher keine Veranstaltungen oder Beteiligungsformate angeboten werden. Als erstes großes Format ist daher für den Sommer eine Eröffnungsfeier mit verschiedenen kulturellen Angeboten geplant. Diese wird dann am neuen Standort des Zentrums für Ethnische Ökonomie stattfinden, der im Laufe der nächsten Wochen an der Carl-Holtschneider-Straße 14 bezogen wird.

Eröffnungsfeier im Sommer

Im ersten Schritt ist jetzt eine Internetseite als erste Anlaufstelle veröffentlicht worden. Unter https://dortmund-nordwaerts.de/zentrum-ethnische-oekonomie/ können sich Interessierte über Angebote und Ziele des Zentrums für Ethnische Ökonomie informieren und Kontakt mit den Ansprechpartner*innen aufnehmen. Zukünftig werden auch Erfolgsgeschichten von Unternehmer*innen, die das Beratungsangebot in Anspruch genommen haben, auf der Internetseite veröffentlicht. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, ist auch die Einrichtung von entsprechenden Social Media-Accounts geplant.