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Boulevard der Kinderrechte Foto: KS "nordwärts" / Melissa Raidt
Boulevard der Kinderrechte Foto: Stadt Dortmund/ Roland Gorecki
Boulevard der Kinderrechte Foto: Koordinierungsstelle "nordwärts"/ Stefanie Vauken
Boulevard der Kinderrechte Foto: Koordinierungsstelle "nordwärts"/ Stefanie Vauken
Boulevard der Kinderrechte Foto: Koordinierungsstelle "nordwärts"/ Stefanie Vauken

Boulevard der Kinderrechte

Boulevard der Kinderrechte eröffnet

Der Coronavirus hat viele Planungen für das Jahr 2020 ordentlich durcheinandergebracht. So auch diejenigen von “nordwärts“. Geplant war am 6. Juni eine großes Feier zu veranstalten, zum Halbjahresprogramm des Dekadenprojekts inklusive Kinderfest und Eröffnung des Boulevards der Kinderrechte. Dann kam der Coronavirus und anstelle einer großen Feier, fand die Eröffnung des Boulevards einen Tag vorher im kleinen Kreis statt. Doch sorgte dann auch noch Regen für trübe Aussichten.

 

Den Beteiligten drückten die Umstände und das schlechte Wetter aber nicht auf die Stimmung. Im Gegenteil: Sie verlegten die Veranstaltung kurzerhand in die Aula des Heinrich-Heine Gymnasiums inklusive Videoübertragung ins Internet. Im Fokus des Nachmittags stand der Erfolg, zu den viele verschiedene Akteur*innen beigetragen haben. Endlich ist der Boulevard der Kinderrechte fertig.

 

Darüber freute sich auch Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt, der zur Eröffnung gekommen war: „Ich finde es gut, wie viele hier sind und wir trotz Corona dieses wichtige Thema auf den Weg bringen. Auch wenn das Wetter heute nicht passt, bin ich mir sicher, dass wir den Boulevard immer wieder besuchen werden.“

Abstraktes greifbar machen

Insgesamt hat das Projekt von der Idee bis zur Verwirklichung acht Jahre gebraucht.
Nina Jarzombek, langjähriges Mitglied der SJD – Die Falken, hat von Beginn an mitgewirkt und erinnert sich noch gut an die Anfänge: „Damals haben wir Falken uns in dem Projekt ‚Mein Ratsvertreter und ich machen Politik‘ mit dem Thema Kinderrechte auseinandergesetzt. Da waren wir gerade 13 Jahre alt und wussten nicht so recht, was die Kinderrechtskonvention überhaupt bedeutet.“

 

Die Jugendlichen setzten sich damals intensiv mit dem Thema auseinander und kamen zu dem Schluss, dass die Rechte zu abstrakt sind. Daher verfolgten sie das Ziel, diese sichtbar und greifbar zu machen. Aber wie? Inspiration fanden sie bei Exkursionen nach Nürnberg und Hagen in der Kinderrechte-Straße und dem Kinderrechte-Park. Nina Jarzombek dazu: „Uns war schnell klar: Wir wollen auch Spielgeräte aufstellen, schließlich sollte das Angebot für Kinder sein. Doch blieb die Frage nach dem ‚wo‘ offen.“

Geduld und Durchhaltevermögen

Mit dieser Frage wandte sich die Jugendgruppe 2012 an die Stadt Dortmund. Sie hatte vorab eine Broschüre gestaltet, um ihr Anliegen zu präsentieren. Die Jugendlichen hatten Erfolg: Das Projekt stieß in der Verwaltung auf offene Ohren. Zunächst nahm sich das Büro für Kinder- und Jugendinteressen der Idee an, bis 2014, zwei Jahre später, Ullrich Sierau weitere Hilfen zusagte. Seit 2017 ist der Boulevard der Kinderrechte schließlich in einer Projektvereinbarung mit “nordwärts“ und den einzelnen Beteiligten verankert und damit Teil des Dekadenprojekts.

 

2020 sind die Arbeiten nun abgeschlossen und der Boulevard ist bereit, bespielt zu werden. Insgesamt gibt es neun Stationen, die an verschiedenen Orten in Nette stehen. Alle Stationen sind gleich aufgebaut: Im Zentrum steht ein Spielgerät – von Hängematte bis Schaukel –, das symbolisch für ein Kinderrecht steht. So versinnbildlicht die Rutsche an der Jugendfreizeitstätte Nette etwa das Recht auf Freizeit und Spiel. Jedem Spielgerät steht ein Hinweisschild bei, mit weiteren Informationen zum Thema. Zusätzlich gibt es auf der Webseite des Jugendamts zu jedem ausgewählten Kinderrecht einen Podcast.

 

Für die Geduld und das Durchhaltevermögen bedankte sich Sierau bei der Eröffnungsfeier bei allen Beteiligten. Sein größter Dank galt aber den Jugendlichen, von denen manche heute selber schon Eltern sind: „Danke für die Kontinuität und eure `westfälische Dickschädeligkeit´. So ist am Ende etwas Einzigartiges entstanden.“ Diesem Lob schloss sich auch Bezirksbürgermeister Wilhelm Tölch an: „Durch unsere Zusammenarbeit weiß ich, was für eine Arbeit dahintersteckt. In diesem Sinne wünsche ich alles Gute und dass der Boulevard weite Kreise zieht.“

Erfolgreiche Zusammenarbeit

Genauso lobend äußerten sich Akteur*innen, die bei der Eröffnung im kleinen Kreis mit dabei waren. Allen voran Klaus Schlichting. Als langjähriger Mitarbeiter der SJD – die Falken, begleitete er nicht nur den Entstehungsprozess, sondern führte auch durch die Eröffnungsfeier. Hier fand er lobende Worte für die Kinder und Projektpartner*innen. Zu den Partner*innen zählen neben FABIDO die Schopenhauer Grundschule, das Jugendfreizeitzentrum Nette, die Vonovia, das Caritas Familienzentrum, die Albert-Schweizer-Realschule, das Heinrich-Heine-Gymnasium und der Kleingartenverein Wachteloh. Auch den Sponsor*innen wurde ein Dank ausgesprochen, denn ohne die Hilfe der Bezirksvertretung Mengede, der ProFiliis Stiftung und der Stadtverwaltung Dortmund, wäre die Finanzierung schwierig gewesen.

 

Der Boulevard lädt seither alle Kinder dazu ein, sich spielerisch mit ihren Rechten auseinanderzusetzen. „Das ist jetzt in der Coronazeit ein tolles Angebot“, freut sich Melissa Raidt, Mitarbeiterin von “nordwärts“, „viele Familien können zurzeit nicht verreisen. Der Boulevard der Kinderrechte ist ein Angebot, den Dortmunder Norden besser kennenzulernen, zu spielen und gleichzeitig etwas Grundlegendes dazuzulernen.“ Um den ganzen Boulevard zu sehen und bestenfalls zu „bespielen“ dauert es ca. eineinhalb Stunden. Zeit also für einen Spaziergang im Dortmunder Norden.

Text: Stadt Dortmund/ Katharina Kavermann

Weitere Informationen zu den Kinderrechten findet ihr hier.