2021 wurden frische Ideen für die Neugestaltung des öffentlichen Raums der beliebten Fußgängerzone Münsterstraße gesucht.
In einem Werkstattverfahren hatten die teilnehmenden Planungsbüros die Aufgabe, den öffentlichen Raum in der Münsterstraße neu zu ordnen und zu gestalten. Inhaltlich sollte ein multifunktionaler, resilienter Stadtraum für die gut frequentierte Einkaufsmeile dargestellt werden. Ziel des vom Projekt “nordwärts“ koordinierten, kooperativen Werkstattverfahrens, das die Beteiligung der Bürger*innen und Akteur*innen vor Ort sicherte, war es, ein freiraumplanerisches Konzept mit zukunftsfähigen Lösungsansätzen zu entwickeln, die den Stadtraum attraktiver machen.
Dabei sollten bestehende Strukturen behutsam weiterentwickelt und der Platz vor der St. Joseph Kirche zu einem zentralen Quartiersspielplatz entwickelt werden, eine großzügige und nachhaltige Straßenraumgestaltung geplant und in eine ansprechende städtebauliche Freiraumgestaltung eingebettet werden. Die Steigerung von Aufenthaltsqualität und Erlebbarkeit der Münsterstraße für Bürger*innen und Besucher*innen sollte im Fokus der Maßnahme stehen. Betreut wurde das Wettbewerbsverfahren durch das Büro planlokal aus Dortmund.
Das Preisgericht aus Sach- und Fachpreisrichter*innen sowie sachverständigen Berater*innen tagte direkt vor Ort in der St. Joseph Kirche. Aus den insgesamt drei Beiträgen der Teams KRAFT.RAUM aus Krefeld, CLUBL94 aus Köln und TREIBHAUS Landschaftsarchitektur aus Hamburg wurde seitens der Jury schließlich ein präferierter Beitrag ausgewählt.
Den ersten Platz sicherte sich das Büro CLUBL94 aus Köln, dessen, erarbeiteter Lösungsansatz nun dem weiteren Planungs- und Beteiligungsprozess zu Grunde gelegt werden kann. Die beiden anderen im Dialog mit den Bürger*innen entwickelten Beiträge wurden von der Jury ebenfalls in Bezug auf die gute Auseinandersetzung mit dem Raum und der hohen Qualität gelobt.
Der gesamte Prozess fand bei den Bürger*innen übrigens viel Zuspruch: So hoben diese auf der Abschlussveranstaltung explizit das offene Werkstattverfahren sowie die Berücksichtigung der Beiträge aus den Online-Beteiligungen hervor, denn mit diesem Vorgehen können neue Wege bei der Beteiligung der Bürger*innen in planerischen Wettbewerbsverfahren beschritten werden.
Ausblick
Die Entwürfe verstehen sich als Ideen für die perspektivische Entwicklung der Münsterstraße und dienen im Verfahren als Grundlage für weitere Planungen. So werden die Ergebnisse als Vorlage für weitere Prozesse, wie z. B. die Neuaufstellung des Integrierten Handlungskonzeptes Nordstadt bis 2024, genutzt. Kurzfristige Maßnahmen sollen im Sinne einer Umsetzung in kleinen Schritten schon in den nächsten Jahren realisiert werden können.
Der Umbau der Münsterstraße zu einem klimaresilienten Stadtraum mit hoher Aufenthaltsqualität für die Nutzenden könnte zu einem Vorreiter für die Entwicklung zukunftsfähiger Stadträume in Dortmund werden.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Online-Beteiligung sowie der Empfehlungen der Empfehlungskommission arbeiteten die Planungsteams ihre Entwürfe weiter aus. Zum Abschluss des Werkstattverfahrens wurden die Endergebnisse in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt und erneut mit den Bürger*innen diskutiert. Das öffentliche Abschlussforum fand am 26. August 2021 ab 17:00 Uhr in der St. Joseph Kirche in Dortmund (Heroldstraße 13a, 44145 Dortmund) statt.
Die beliebte Fußgängerzone Münsterstraße sucht frische Ideen für die Neugestaltung des öffentlichen Raums. Hierbei sind die Vorschläge, Anregungen und Ideen der Bürger*innen gefragt!
Das Projekt “nordwärts“ hat im vergangenen Jahr ein Werkstattverfahren zur Neugestaltung der oberen/südlichen Münsterstraße auf den Weg gebracht. Nachdem das Verfahren im Februar gestartet ist, haben drei Landschaftsarchitekturbüros erste Entwurfsideen erarbeitet, die nun der Öffentlichkeit online vorgestellt werden. Drei Wochen lang (vom 28. April bis zum 19. Mai) haben die Bürger*innen die Möglichkeit, den Planer*innen ihre Anregungen zu den präsentierten Ideen auf einer Online-Beteiligungsplattform mitzuteilen.
Zum Abschluss der ersten Bearbeitungsphase war ursprünglich für den 22.04.2021 eine Bürger*innenwerkstatt vorgesehen. Um unter den aktuellen Bedingungen dennoch eine Beteiligungsmöglichkeit anzubieten und die Kommunikation mit der Zivilgesellschaft zu fördern, haben wir uns für eine Online-Beteiligung entschieden.
ONLINE-BETEILIGUNG
Ziel des kooperativen Verfahrens ist es, ein freiraumplanerisches Konzept mit zukunftsfähigen Lösungsansätzen zu entwickeln, die das Ziel verfolgen, den Stadtraum attraktiver zu machen. Dabei geht es neben der Nutzung und Gestaltung des öffentlichen (Straßen-)Raums, um die Straßenraumzonierung, die Anpassung an den Klimawandel bzw. den Klimaschutz sowie die Einbindung in den stadträumlichen Kontext (Anbindung Innenstadt und Hauptbahnhof). Für das Werkstattverfahren wurden drei Landschaftsarchitekturbüros beauftragt, die kreative und innovative Ideen für die Münsterstraße der Zukunft aufzeigen sollen.
Auch neu erkannte Herausforderungen kommen auf die Stadt Dortmund zu: So müssen mit dem Klimawandel einher gehende künftige Starkregenereignisse oder Hitzeperioden bedacht werden. Wie verhindert man einen Hitzestau in der Straßenschlucht? Das kann bei den bestehenden Freiflächen dazu führen, dass Teile der Pflasterung aufgenommen und der darunter liegende Erdboden als Versickerungsmöglichkeit freigelegt wird.
Das ist eine neue Chance zum Beispiel für schattenspendende Bepflanzungen, die auch Hitzeperioden und Trockenheit gut überstehen. Planer sprechen dann von „Entwicklung eines multifunktionalen und resilienten Stadtraums in einem zentralen Einzelhandelsbereich“. Schon einige Zeit beinhaltet das vom Rat beschlossene “nordwärts“-Teilprojekt „Aufwertung der oberen/südlichen Münsterstraße“ dieses Arbeitspaket.
Die Schüler*innen der Albrecht-Brinkmann Grundschule durften im Rahmen eines Schulprojektes zur Gestaltung der Münsterstraße selbst in die Rolle von Stadtplaner*innen schlüpfen. Sie haben sich mit der Bedeutung von Anlagen im öffentlichen Raum beschäftigt und anhand geeigneter Beispiele unterschiedliche Mensch-Umwelt-Beziehungen untersucht. In kleinen Gruppen wurden Zeichnungen zu eigenen Vorstellungen und Ideen der Münsterstraße angefertigt, aus denen die Kinder im Anschluss kreative Modelle entwickelt haben. Dabei wünschen sich die Kinder für die Münsterstraße beispielsweise Spielmöglichkeiten, Naturflächen, Mülltonnen und autofreie Räume.
Am 19. Februar startet dann das Verfahren mit dem Auftaktgespräch mit Vertreter*innen der Stadt, den drei Büros und den Vertreter*innen einer Empfehlungskommission. Sie besteht aus Vertreter*innen der Bereiche Landschaftsplanung und Architektur, der Zivilgesellschaft, der Lokalpolitik sowie Vertreter*innen der Verwaltung.
Anfang Februar 2021 erfolgt die Ausgabe der Aufgabenstellung an drei Planungsteams. Mit dabei sind die Büros „Kraft.Raum“ aus Krefeld, „ClubL94“ aus Köln und „Treibhaus Landschaftsarchitekten“ aus Hamburg. Sie bilden die Expertenseite für den Prozess des Werkstattverfahrens.
Wir starten mit einer Online-Beteiligung im digitalen Raum. Hier können sich Interessierte zum freiraumplanerischen Konzept für die Münsterstraße informieren und den drei Planungsteams bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen. Interessierte sind eingeladen, sich über die Veranstaltungen oder die Internetpräsenz aktiv in den Prozess einzubinden. Sie können an der Veranstaltung als Gast teilnehmen und sich so schon während des laufenden Prozesses über die Ideen der Planungsbüros informieren. Folgende öffentliche Veranstaltungen bilden den Rahmen des Werkstattverfahrens.
Über den genauen Veranstaltungsort wird noch informiert. Den Termin kann man sich schon jetzt vormerken:
Donnerstag, 28. April 2021
Start der Online-Beteiligung
Im Anschluss an die Werkstatt entwickeln die Planungsteams ihre Ideen zu den Konzeptvarianten weiter, welche sie in einem Abschlussforum präsentieren werden:
Donnerstag, 26. August 2021 ab 17:00 Uhr
Abschlussforum Ergebnispräsentation der zweiten Bearbeitungsphase
Ende August 2021 wird die Empfehlungskommission die Entwürfe bewerten und anschließend sagen, wie mit den weiteren Arbeiten weitergehen könnte.